Passionen
Ist ein
Gärtner im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (Galabau) jemand der mit
Hut, Schürze und Gießkanne der das "Grünzeug" pflanzt und pflegt?
Nein wohl eher nicht.
Ein Galabauer sollte in der heutigen Zeit ein "Allrounder" sein. Er
muss nicht nur nach der Ausbildung, weit über 600 verschiedene Pflanzen und
deren Physiologie kennen, er muss auch Wege und Plätze anlegen, mit
Natursteinen arbeiten, Dachbegrünungen erstellen, Teiche oder sogar
Schwimmteiche bauen, Spiel- und Sportplätze gestalten sowie diese sicher und
anspruchsvoll herrichten können. Wenn an dieser Stelle alles erwähnt werden
sollte, würden Sie die Seite schnell wegen der Zeitintensität verlassen. Hier
kann nur gesagt werden, dass der Landschaftsgärtner eine ganze Menge können
sollte und dies durchaus berufsübergreifend.
Meine Beweggründe, um Gärtner im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu
werden, sind relativ simpel zu erklären. Ich könnte jetzt sagen, dass ich nie was anderes
werden wollte. Es wäre jedoch nur eine Floskel. Nein! Es waren Menschen denen ich
begegnete und welche mich inspirierten. Darunter sicherlich mein Vater, der seit
20 Jahren einen kleinen Betrieb im Bereich der Landschaftspflege und -baus
betreibt. Oder meine Mutter, welche während ich heranwuchs unseren Gartenmarkt
leitete. Dort verbrachte ich sehr viel Zeit und entwickelte meine Liebe zu
allem was der Garten zu bieten hat.
Zwei andere Menschen die mich sehr für diesen Beruf und schließlich für
die Laufbahn des Ingenieurs begeisterten und bestätigten waren Manuel und
Helmut Peppler.
Wenn Helmut Peppler, welcher leider vor ein paar Jahren verstarb, von Pflanzen
sprach dann mit einer Begeisterung und Hingabe, die ich hier nicht ansatzweise
wiedergeben kann.
Wie seine Firma eine der ersten Raupen im Regionalbereich Bremen erstand oder
wie er einen Reitplatzbelag in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts
entwickelte und mit Bedauern auf das Nichtpatentierens zurückblickte war
einfach unbeschreiblich. Des Öfteren war ich sein Gast oder arbeitete in seinem
Gartenmarkt wobei er mit von seinem langen und erfüllten Leben erzählte. Ich glaube es waren diese
Erzählungen seiner Erlebnisse und Erfahrungen die mich antrieben auch noch ein
Studium im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu beginnen.
Also begann ich 2006 ein
Studium an der Fachhochschule Osnabrück.
Natürlich war auch in meinen Augen der
neue Bachelorstudiengang erst einmal nicht wirklich gut und konnte nicht mit
einem Diplomstudiengang im Bereich des GaLabaus mithalten. Diese Meinung
änderte sich jedoch schnell. Da im Endeffekt derselbe Stoff in kürzer Zeit
gepackt und durch den Wegfall des Vordiploms auch noch ein höherer
Leistungsdruck entstand. Bis dahin musste ein jeder das Vordiplom nur bestehen.
Dies änderte sich jedoch mit der Einführung des Bachelor-/ Mastersystems. Heute
zählt jede Leistung und geht beinnahe zu 100 Prozent in die Abschlussnote ein.
Auch während des Studiums lernte ich interessante Leute kennen, so z.B. die Mitarbeiter der
Firma Hoppe, die mir in meinem Praktikum wirklich viel beibrachten. Sie ließen
zu, dass ich Fehler machte und korrigierten mich danach. Sie förderten mich in
Denkweisen, Abläufen und den Aufgaben des Bau- und Projektleiters im GaLabau.
Bei all diesen Menschen und vielen, vielen anderen möchte ich mich von ganzem Herzen
bedanken.
Heute
arbeite ich für und als Teammitglied der Firma Hoppe GmbH & Co.
KG. Es gefällt mir sehr gut und ich lerne jeden Tag mehr.
Bild: Helmut Peppler & Robert Kühn - 2002
" Ein Mensch, der in allem gut sein will, muss
unweigerlich unter so vielen, die nicht gut sind, scheitern. Er muss
deshalb lernen, wie man nicht gut ist, und dieses Wissen dann
gebrauchen oder nicht gebrauchen, je nachdem es der Anlass gebietet. "
( Niccolo' Machiavelli)
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